Longieren

Rennen mit Verstand

Der Hundesport hat das Longieren aus dem Reitsport übernommen. Erstmal denken die meisten dabei an einen vermeintlich sinnlos im Kreis laufenden Hund – mit oder ohne Leine (Longe). Mit spannend scheint das erst einmal wenig zu tun zu haben. Doch weit gefehlt! Longieren verlangt vom Hund eine Menge an Aufmerksamkeit und Disziplin. Sein Blick sucht immer wieder den des Menschen, denn der gibt ihm beim Longieren Hör- oder Sichtzeichen auf Distanz, wie er sich bewegen soll. Das sind beispielsweise die Kommandos für die Laufgeschwindigkeit, den Tempowechsel oder den Richtungswechsel. Der Mensch rückt beim Longieren zunehmend in den Focus seines Hundes, er wird spannender als all die Reize der Umgebung – etwa Gerüche, Bewegungen, andere Hunde.

 

Es lassen sich verschiedene Elemente der Unterordnung wie Sitz, Platz oder Steh integrieren. Gleiches gilt für Geräte aus dem Hundesport wie Hürden, Tunnel oder Stangen. – Longieren bietet viele Variationen, die das Ganze für Hund und Mensch spannend halten.

 

Diese Arbeit auf Distanz schafft Nähe, so paradox dies auch erst einmal erscheinen mag. Sie verbessert die Aufmerksamkeit des Hundes und lastet seinen Kopf und Körper optimal aus. Wir setzen das Longieren oft auch als Therapie ein, etwa bei sehr unsicheren Hunden oder bei den Vierbeinern, deren Sozialkompetenz zu wünschen übrig lässt.